Erdgeschoss
Der Ames-Raum ist „schief“ und hat keine rechten Winkel, wie wir das normalerweise von Räumen kennen. Es gibt aber einen Punkt, von dem aus der Raum so aussieht als wäre er rechtwinklig. Genau hier ist eine Kamera und eine Lochblende positioniert. Blickt man durch die Lochblende oder betrachtet den Bildschirm, sieht man einen geraden rechtwinkligen Raum. Bewegen sich die Besucher*innen durch den Raum, durchlaufen sie eine seltsame Wandlung: wer sich an der weiter entfernten Ecke befindet, scheint zu schrumpfen, doch schon wenige Schritte entlang der schrägen Rückwand lassen die Person wieder wachsen.
1. Stock
[Wir sind gerade dabei, das Schmecken und Riechen-Stockwerk wieder aufzubauen und einzurichten – während und nach Corona musste das ersetzt werden durch hauptsächlich visuelle Exponate, die selbstverständlich auch ihren Reiz haben!] Was wir als Geschmack wahrnehmen, besteht hauptsächlich aus Informationen des Geruchssinns: Schmecken funktioniert hauptsächlich über die Nase. Die Sinneszellen zur Wahrnehmung von Aroma (zum Beispiel ob etwas nach Zitrone oder Himbeere schmeckt) sitzen im Nasenraum. Doch auch die Zunge ist nicht untätig: insgesamt fünf Geschmacksqualitäten kann unsere Zunge wahrnehmen. Welche das sind können die Besucher*innen in diesem Stockwerk ausprobieren.
2. Stock
In diesem Stock dreht sich alles um das Sehen und verschiedene optische Phänomene ziehen die Besucher*innen in ihren Bann. Zum Beispiel führt der rotierende Gitterwürfel unsere Wahrnehmung gehörig in die Irre. Obgleich er sich stetig in dieselbe Richtung dreht, scheint sich beim einäugigen (monokularen) Betrachten die Drehrichtung immer wieder spontan zu ändern, denn es ist unklar, welche Würfelseite sich gerade im Vordergrund, welche im Hintergrund befindet. Die Sprünge geschehen immer dann, wenn die Wahrnehmung zwischen den beiden möglichen Ansichten hin- und herschaltet.
3. Stock
Wer findet den höchsten Ton auf dieser unmöglichen Tonleiter? Die Tonleiter steigt scheinbar ständig an, ohne jedoch jemals einen höchsten Ton zu erreichen. Drückt man einen der zwölf kreisförmig angeordneten Knöpfe, hört man einen Ton. Im Uhrzeigersinn gedrückt, klingt jeder Ton höher als der vorherige. So kommt man nach zwölf Knöpfen wieder beim ursprünglichen Ton an, ohne dass dazwischen ein Sprung nach unten zu hören war. Unmöglich, oder? Dieses und viele weitere „unmögliche“ Wahrnehmungstäuschungen erwarten die Besucher*innen auf diesem Stockwerk.
4. Stock
Er ist eine seltsame Gestalt, der Homunkulus. Sein Name stammt vom lateinischen Wort für „Menschlein“. Aber was repräsentiert dieses Menschlein? Alle Körperteile, die am Homunkulus übertrieben groß sind, sind besonders berührungsempfindlich: Hände, Lippen, aber auch Augen. Der Homunkulus repräsentiert also unser Berührungsempfinden: Je sensibler eine Körperregion auf Berührung reagiert, desto größer ist sie am Homunkulus.
5. Stock
Im obersten Stockwerk ist das große Thema „Wahrnehmung und Erkenntnis“. Das Ausprobieren und Experimentieren kommen auch nicht zu kurz: Stehen auf einem Bein ist kinderleicht – doch was, wenn man den Fixpunkt verliert? Für dieses Experiment stellt man sich auf ein Bein und blickt auf die gestreifte Wand. Dann wird die Wand hin- und hergeschoben – mal langsam, mal ruckartig. Irgendwann gerät man aus dem Gleichgewicht, aber warum? In unserem Experiment passiert etwas Irritierendes: Unsere Umgebung bewegt sich plötzlich von allein, ohne dass wir selbst eine Bewegung vornehmen. Die Folge: Wir verlieren das Gleichgewicht und fallen um.